In allen Regionen Deutschlands sind seit Jahrzehnten Verluste an historischen Dorfstrukturen zu verzeichnen, teils durch kurzsichtige aber auch eigennützige Verhaltensweisen privater Eigentümer von historisch wertvoller Bausubstanz oder Landschaftsregionen, aber auch durch kommunale Einrichtungen, welche sich ihrer Verantwortung gegenüber denkmalgeschützter Bauten nur ungenügend bewußt sind.
Es ist zu erinnern an die Bautzener „Posthalterei“ auf der Goschwitzstraße, die ursprünglich zum Abriss freigegeben war. Hier haben die Stadtväter ihren Fehler erkannt und das Gebäude soll nun erhalten und restauriert werden. Wir alle haben eine Verantwortung gegenüber unseren nachfolgenden Generationen, die Bewahrung der Geschichte unserer Heimat, unseres schönen Ortes betreffend. Nur wer die Vergangenheit kennt und deren selten gewordene Kulturgüter bewahrt, kann ohne Reue die Gegenwart gestalten und sich der Zukunft stellen. Deshalb plädieren wir für die Erhaltung der denkmalgeschützten und das Ortsbild prägenden Schmiede in Obergurig, die letzte übrigens von mehreren in unserer Gemeinde.
Zur Nutzung des Gebäudes gibt es mehrere Möglichkeiten. Die Werkstatt und die kleine Scheunekönnten unter der Obhut des Heimatvereins als Schauwerkstatt und Museum für bäuerliches Leben und Arbeiten eingerichtet werden.Vor allem für Schulklassen wäre es interessant, altes Handwerk in authentischer Umgebung kennenzulernen. Der Tag des offenen Denkmals ist ebenso für Besichtigungen möglich wie angemeldete Führungen analog zur „Alten Wassermühle“.
Um einen finanziellen Rückfluß für die Gemeinde zu gewährleisten, wäre das Wohnhaus, adäquat zum ehemaligen Radlerhaus, auszubauen, zusätzlich auch zur Vermietung an Bürger der Gemeinde, welche Übernachtungsmöglichkeiten für Gäste benötigen. Die Blockstube könnte so eingerichtet werden, daß sie für kleinere Veranstaltungen wie Rentnertreff`s, Handarbeitsrunden o.ä. zu nutzen wäre. Im Haus könnten endlich einmal die Fotos von Erdmann Mach zur Geschichte der Entwicklung unserer Gemeinde als wechselnde Ausstellung gezeigt werden, ursprünglich geplant im ehemaligen Jugendclub.
Zur Bewältigung der kommenden Aufgaben bietet der Heimatverein, nach seinen Möglichkeiten, Hilfe und Unterstützung an. Da wir viele handwerklich ausgebildete Mitglieder haben, wären z.B. Restaurationsarbeiten an Fenstern und Türen möglich, sowie Renovierungsarbeiten an der Scheune und der Wiedereinrichtung der Schmiede.
Dieses Plädoyer wird neben dem Heimatverein unterstützt vom „Historischen Stammtisch“, der Basisgruppe „Die Linke“, der Sportgruppe „Alte Herren“ – Volleyball, der Frauensportgruppe Ü 60
– Gymnastik und dem Förderverein Entwicklung Landmaschinenbau Oberlausitz e.V.